Wie macht man es richtig?, eine komplexe Theatersanierung, die alle glücklich macht, scheint es nicht zu geben.
Eine der Gretchenfragen dreht sich oft darum, ob eine Sanierung besser gelingen kann, wenn man das Theater für drei oder vier Jahre in eine Ausweichspielstätte umsiedelt und so volle Baufreiheit hat.
Die andere Lösung, die praktiziert wird, versucht in verlängerten Spielzeitpausen über mehrere Jahre hinweg etappenweise die Baumaßnahmen durchzuführen und den Spielbetrieb so nicht grundlegend zu ändern.
In Bern ist letztere Variante bevorzugt worden, aber dennoch (oder gerade deshalb?) anscheinend nicht gelungen.
Die Berner Zeitung berichtet: (27.1.15)
Bereits vor knapp einem Jahr wurde der Fahrplan ein erstes Mal umgekrempelt. Ursprünglich sollte der Umbau von Publikumstrakt, Bühnentechnik und Backstage-Einrichtungen in zwei Etappen während der Sommerpausen 2014 und 2015 über die Bühne gehen. Letztes Jahr kam eine Etappe hinzu.
Am Montag informierte die Stadt als Bauherrin und Besitzerin des Hauses: Die dritte Phase zieht sich 2016 vom Frühling bis in den Spätherbst. Das Haus wird von März bis November geschlossen sein. Damit nicht genug: Eine vierte Bauphase im Sommer 2017 kommt hinzu – was zur Folge hat, dass auch die Spielzeit 2017/2018 verkürzt wird.
Freilich ein Streit über Leid auf hohem Niveau, manch Theater wäre froh, wenn überhaupt saniert würde. Und an die Vorstellung, dass Theaterleute nicht selbst in einer Stadt geeignete Gebäude, ehem. Fabrikhallen o.ö. finden können, in denen sie interessante Theaterangebotemachen, mag man auch nicht glauben.