Ein neues Jahr wird kommen.
Und es wir besser. Soviel ist sicher.
Es werden Veranstaltungen und Messen stattfinden und Menschen werden zusammenkommen können. Dann erzählt man sich Anekdoten darüber, was man während Corona gemacht hat. Unsere Solidarität gilt und galt allen, die unter der Corona Krise in Existenznöte gerieten. Wir haben aktiv geholfen.
Frau Staatsministerin Grütters möchte eine weitere Milliarde für die Kultur und die Kooperation mit den verbänden verstetigen. Das ist eine gute Nachricht für die Branche und Bestätigung unserer Arbeit für die Theatermenschen.
Einen großen Schritt sind wir in diesem Jahr gegangen mit den Menschen und Neustart Kultur gegangen.
Hier ein kleiner Einblick nach dem Ausblick.
Die Beauftragung eines 113 Jahre alten – und doch frischen – Verbandes war sicher eine großartige Idee der Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Wer kennt die Theater und Kulturorte besser als die Menschen, die sich mit den Strukturen, den Berufen und den Technologien seit langer Zeit befassen und den Theater- und Veranstaltungsbetrieb mit Fortbildungen, technischen Entwicklungen und künstlerisch-technischen Konzepten aktiv unterstützen.
Pandemiebedingte Investitionen im Umfang von 40 Mio. Euro sollen die gebeutelten privaten Theater und Kleinkunstbühnen fit machen für eine bevorstehende Indoor-Saison unter besonderen Bedingungen und gegebenenfalls auch für die Freiluftsaison des kommenden Jahres. Neustart Kultur bedeutet das technische Equipment für einen optimistischen Start der Kreativen und eine vertrauensvolle Rückkehr des Publikums in die ertüchtigten Häuser bereitzustellen.
Hygienekonzepte, Wegeführungen, Bühnentechnik für den Outdoor-Betrieb, papierlose Ticketsysteme, Erweiterung von kontaktlosen Sanitäreinrichtungen und vor allem Lüftungsanlagen sind bei den Antragstellungen gefragt gewesen.
700 Anträge sind bei der DTHG vom 14.07 bis zum 30.11.2020 eingegangen. Insgesamt wurden ca. 38 Mio. vergeben, auch, weil die Antragstellung bis zum 30. November verlängert wurde. Durch die Zusammenarbeit mit den Verbänden konnte das BKM prozentual mehr Mittel ausgeben als alle anderen Ministerien. Ein Zeichen, dass diese Form der Kooperation den Menschen der Kultur schnell und direkt helfen kann.
Die DTHG hat nicht nur die Anträge bearbeitet und auf deren formelle Richtigkeit überprüft. Im Rahmen von Neustart Kultur wurde ein einmaliges Senior Consultant Programm auf den Plan gerufen.
Kürzlich in den Ruhestand versetzte Ingenieure, Experten für Haustechnik und technische Direktoren teilweise großer Häuser wurden als Berater in die Theater entsendet und haben überprüft und vor Ort beraten. Die nachgewiesene Expertise dieser Beratungen war für viele Kulturmenschen der erste freundliche Kontakt mit professionellen Herangehensweisen an ganzheitliche Konzepte pandemiegerechter und nachhaltiger technischer Erweiterungen ihrer Kulturorte.
Dass den Investitionen eine sinnvolle Bestandsaufnahme zugrunde liegt, schafft dabei einen Zugang zu oft längst überfälligen Ertüchtigungen. Die Betrachtung unter Corona-Bedingungen kann auch eine gute Grundlage der Neuorganisation von Arbeits- und Publikumsbereichen bilden.
Wenig erfreulich sind die oft ungestützten Diskussionen um neue Technologien zur Luftreinhaltung in raumlufttechnischen oder ortveränderlichen Anlagen und deren Verwendung in den Kulturbauten. Eine Regelfreundlichkeit bei gleichzeitiger Technikfeindlichkeit fördert weder Vertrauen noch den notwendigen experimentellen Umgang mit Technologien, die antiviral wirken könnten.
Bei der besonderen Prominenz der Kulturgebäude bieten gerade die sich für den großen gesellschaftlichen Test an. Theater waren – gegen erhebliche Widerstände – die ersten elektrifizierten Gebäude in Deutschland vor mehr als 140 Jahren. Orte aktiven Ingenieurswesens.
Ein geringer Anteil an gut organisierten Förderpiraten schmälerte nicht das Vergnügen im großen Stil den kleinen Theatern und Kleinkunstbühnen geholfen zu haben und deren teilweise euphorische Dankbarkeit ist für das ganze DTHG-Team eine besonders freudvolle Erfahrung.
Ein neues Jahr wird kommen.
Wesko Rohde