Kultur ins Grundgesetz
29. November 2021Neu: DTHG-Bildungsbühne
1. Dezember 2021Ein Interview von Sanela Kolb (DTHG e.V.) mit Martin Daller von der Firma Seebacher.
SK: Erstmal herzlich willkommen in der DTHG. Ihr seid ein familiengeführtes Unternehmen seit über 30 Jahren. Auf welche Gebiete habt ihr euch spezialisiert?
MD: Richtig, uns gibt es seit 1986 und wir haben seitdem weit über 3000 Lichtsteuerungsprojekte und Gebäudeautomationsprojekte realisiert. Unser Kerngebiet ist die individuell passende Steuerung von Licht in Gebäuden, in denen eine funktionierende und perfekt abgestimmte Beleuchtungsanlage essentiell ist. Darunter fallen vor allem Kirchen, Museen und natürlich alle Arten von Veranstaltungshäuser, wie Theater oder Konzerthäuser. Hier kümmern wir uns um die festinstallierte Lichttechnik und liefern Dimmer, Controller, IOs, Sensoren, Versatzkästen, Schaltschränke, etc. Damit am Ende alles wie gewünscht funktioniert, programmieren wir alles exakt nach Kundenwunsch. Unsere Dimmer und Steuerungskomponenten haben sich aus den Projektanforderungen der letzten 35 Jahre entwickelt und sind ideal dafür geeignet.
SK: Welche Lösungen bietet ihr z.B. für die Theater im Bereich Lichtsteuerung an?
MD: Aktuell haben wir zwei Dimmer, die sich für Theater perfekt eignen und mit denen sich LEDs sauber und flackerfrei bis Null Prozent herunterdimmen lassen. Das ist zum einen unser ANA-Dimmer für alle Arten von LEDs, die sich über Konstantstrom oder Konstantspannung bis 52V ansteuern lassen. Für die Retrofit-LED-Lampentechnik (z.B. E27-Fassungen) bieten wir zum anderen den besten am Markt verfügbaren 230V-Universaldimmer an. Beide gibt es mit DMX- oder DALI-Schnittstellen. Zur optimalen Integration bietet sich dann unser ISYGLT-System an, mit dem wir letztendlich alle Anlagen funktionell programmieren. Das ISYGLT-System ist die beste Kombination aus Performance/Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit/Ausfallsicherheit unter Einhaltung aller Normen, auch hinsichtlich Notlichtfunktionalität. Dazu kommen die nahezu unendlichen Möglichkeiten der freien Programmierbarkeit.
SK: Akutes Thema in öffentlichen Gebäuden ist die nachhaltige Umrüstung der Bestandsbeleuchtung. Welche Lösungen gibt es hier seitens Seebacher?
MD: Gemeinsam mit unseren Partnern aus der Lichtbranche können wir ein tolles Gesamtpaket anbieten, um die Beleuchtung zukunftstauglich zu sanieren. Vor allem das Verbot vieler konventioneller Leuchtmittel macht vielen Betreibern zu schaffen. Hier können wir zu modernster LED-Technik wechseln, die Leuchten sanieren oder tauschen und dabei auch die Steuerungsmöglichkeiten verbessern. Aktuell können wir sogar bei der Finanzierung helfen. Konkret beraten wir zu Förderprogrammen oder bieten über unsere Partner auch Miet-Modelle an. Somit kann der Kunde komplette Beleuchtungssysteme inkl. Technik und Installation günstig mieten. Es entstehen keine hohen Investitionskosten, was für viele Betreiber vor allem in der aktuellen Situation wichtig ist.
SK: In dem Segment Gebäudeautomation habt ihr zahlreiche öffentliche Projekte abgeschlossen. Wie könnte z.B. eine RLT-Anlage ertüchtigt werden, damit Parameter wie Frischluftzufuhr und Strömungsrichtung geregelt sind
MD: Wir sehen uns immer die Anforderungen und Gegebenheiten vor Ort sehr genau an. Manchmal sind auch schon vernünftige Lüftungsanlagen vorhanden. In diesem Fall kann man allein durch Ergänzung von Sensoren (z.B. CO2-Sensoren) und Änderung der Programmierung schon sehr gut erreichen, dass nur oder hauptsächlich Frischluft zugeführt wird. Man muss sich aber wie gesagt die Anlagen immer genau ansehen, um festzustellen, was möglich ist. Das machen wir natürlich gerne und kommen deutschlandweit zur Beratung vor Ort.
SK: Digitale Gebäudesteuerung ist die Zukunft, wo beginnt und endet die Digitalisierung im Gebäude?

Digital Building
MD: Also erstmal: Ein Ende sehe ich da noch lange nicht. Durch die immer neuen Entwicklungen von Steuerungen, IoT-Sensoren, Cloud-Auswertungen und KI, entstehen laufend neue Lösungen, an die bisher niemand gedacht hat, die aber die Effizienz massiv steigern und für unser Leben einen großen Mehrwert bieten. Das ist auch ein gutes Stichwort für die Digitalisierung in Gebäuden: Mehrwert. Wenn man Dinge umsetzt oder integriert, muss sich daraus ein klarer Mehrwert ergeben, sonst ist es nur Ressourcenverschwendung und kostet Geld. Also ist es wichtig, sich die Anforderungen genau zu analysieren und dann zu überlegen, was Sinn macht. Wenn man anschließend eine Umrüstung oder Installation durchführt, gilt es natürlich zu beachten, eine gute Grundlage für die Zukunft zu schaffen und flexible Systeme einzusetzen. Wir bieten alle Lösungen zukunftsfähig an: von der einfachen Lichtsteuerung über die komplexe Regelung/Automatisierung und IoT/Cloud-Lösung bis hin zum professionellen KI-Sprachassistenten, um auf unsere „menschliche“ Weise mit der Gebäudetechnik kommunizieren zu können. Natürlich hinsichtlich IT-Sicherheit und Datenschutz alles auf höchstem Niveau. Grundsätzlich beobachten wir: Wenn es wirklich funktionieren muss, dann kommen die Kunden zu Seebacher.
SK: Ich Danke Dir für das Interview und freue mich auf ein baldiges wiedersehen auf der 61. BTT 2022.
Interview: Sanela Kolb (Vorstand DTHG e.V.)
Fotos: zur Verfügung gestellt von Martin Daller (Seebacher), Credits s. jeweilige Bildbeschreibung
Gezeigte Projekte: Neues Globe Thetaer in Schwäisch Hall, Cuviliés Theater in München, Kulturpalast Dresden und Bürgerzentrum Hoyerswerda.