München: Vorstellung ohne Dekoration
27. November 2017Baden-Baden-Award 2017
5. Dezember 2017
In Augsburg ist Richtfest. Nicht im Theater sondern auf dem ehemaligen Gelände des Gaswerkes. Der Rohbau des ehemaligen Ofenhauses soll künftig das Theater als Interimsspielstätte mit 240 Plätzen, Werkstätten und Büros beherbergen. Hinzu kommen Ateliers für Künstler und eine gastronomische Einrichtung.
Derweil hat ein fleißiger Stadtrat die Kostenplanung der Theatersanierung durch eine abenteuerliche Rechnung in Frage gestellt. Volker Schafitel (Freie Wähler) hatte einige der letzten Bauvorhaben und deren Kostensteigerung prozentual auf die Planungen in Augsburg übertragen und prognostizierte eine Summe von 300 Millionen Euro statt der veranschlagten 186,3 Mio. Das ist in etwas so als würde man die Bauzeit des BER Flughafens auf den Bau eines jeden neuen Flughafens übertragen…wer würde dann überhaupt noch Flughafen bauen wollen?
Der Architekt Achatz weist solche spekulativen Horrorszenarien natürlich zurück, doch die Öffentlichkeit wird mit solchen unseriösen Meldungen schon mal alarmisiert.
In Mannheim spricht sich Oberbürgermeister Kurz für eine Sanierung des Nationaltheaters aus und erteilt einem Neubau eine Absage. Begonnen soll mit den Planungen im Jahr 2018 werden.
Das Oldenburgische Staatstheater erwartet die Sanierung der Obermaschinerie im Kleinen Haus im Sommer 2018 und hat jetzt die Planungen für ein Theaterzelt den „Uferpalast“ im Rheinhafen bekannt gegeben.
Die Stadt Delmenhorst hat die bereits eingeplanten 2,5 Mio Euro für die Sanierung des Kleinen Theaters erst einmal ganz gestrichen, obwohl man das Vorhaben seit 2013 vor sich her schiebt.
In Frankfurt/Main hat die Vorlage der Pläne zur Generalsanierung von Oper und Schauspiel in Höhe von 900 Millionen Euro einigen die Sprache verschlagen. Nun findet ausgerechnet der Chef der Frankfurter Berufsfeuerwehr als erster ganz neue Worte: Am Brandschutz liegt es nicht, dass das Theater saniert werden muss, sagt er. Auch dementiert er, dass die Feuerwehr eine Frist gesetzt habe, wann die Betriebserlaubnis auslaufen solle.
Fraktionen und Ausschüsse des Stadtrates sind entsetzt, konsterniert und verärgert. Das alles ändert jedoch nichts an der Notwendigkeit einer umfassenden Theatersanierung, über die man nun erneut beraten will.
Die gute Nachricht zum Schluss:
Die Stadt Lübeck hat den Architektur Wettbewerb zur Sanierung des Figuren-Theaters und des angeschlossenen Museums erfolgreich durch Bekanntgabe eines Preisträger beendet. Jetzt kann geplant und dann gebaut werden…