
Trier: Nun Sanierung statt Neubau
12. Februar 2019Sieben Millionen zusätzlich für Orchester und Theater
22. Februar 2019Im Jahre 1913 errichtete ein Kaufmann in der Hafenstadt Tanger ein Theater im Jugendstil: das Gran Teatro Cervantes. Das Theater hatte 900 Plätze, Enrico Caruso trat dort auf, Shakespeares Othello gab es dort zum ersten Mal in arabischer Sprache.
Seit zwei Jahrezehnten bemühen sich engagierte Bürger darum, das Gebäude zu erhalten. Dringend notwendige Mittel, um das Haus zu sichern, wurden 2007 gesammelt.
Seit 2015 laufen die Verhandlungen, das Theater, dass sich im spanischen Eigentum noch immer befindet, an den Staat Marokko zu übertragen. Dies scheint jetzt endlich gelungen und Marokko hat verkündet, das Haus zu renovieren. Hierzu soll in diesem Jahr eine umfassende Studie in Auftrag gegeben werden.
Die NZZ schreibt dazu:
Die Renovation des alten Theaters hat eine Bedeutung weit über Tanger und Marokko hinaus. Denn das Gran Teatro Cervantes ist ein Symbol des einst durch verschiedene Kulturen und Religionen geprägten Maghreb, der in den vergangenen Jahrzehnten stets homogener geworden ist. Wenn es gelingt, das prachtvolle Jugendstilgebäude dereinst mit neuem Leben zu füllen, wird auch die Erinnerung an diese Zeiten wachgehalten, in denen vor allem Tanger eine wahrhaft kosmopolitische Stadt war. Und diese Erinnerung, so meinen viele, darf nicht verloren gehen, weder in Tanger noch anderswo.