Er zählte zu den langjährigen Wegbegleitern, Förderern und Freunden des Berufsverbandes. Der Vorstand und alle Mitglieder trauern um einen guten Freund, Kollegen und tatkräftigen Unterstützer des Berufsverbandes.
Heiner Bruns wurde 1935 in Düsseldorf geboren und war sehr früh mit der Arbeit des Schauspielhauses unter Gustav Gründgens verbunden. Er studierte Germanistik, Kunstgeschichte, Soziologie und Philosophie. Seine Theaterlaufbahn startete bei den Ruhrfestspielen in Recklinghausen.
Über Darmstadt, Lübeck, Freiburg, Essen, Pforzheim kam er 1975 als Intendant an das Theater Bielefeld. Dort wurde unter ihm die später berühmt gewordene Bielefelder Dramaturgie entwickelt. Mit Aufführungen von selten gespielten Werken von Korngold, Krenek, Schreker und vielen anderen erlangte das Theater internationale Beachtung. Auch im Bereich des Musicals und Schauspiels setzt Heiner Bruns in Bielefeld Maßstäbe. Sein Theater zählte in den 70er Jahren zu den ersten, die ein emanzipiertes Kinder- und Jugendtheaterprogramm innerhalb des Spielplans etablierten.
Die Förderung eines Ensembles und junger Künstler hatte für ihn große Bedeutung. Junge Regisseure wie John Dew, Matthias Oldag, Kay Metzger oder Joachim Lux wurden später selbst Intendanten.
1990 zählte Heiner Bruns zu den ersten Intendanten, die nach dem Fall der Mauer Kontakt zu den Theater der neuen Bundesländern suchten. Eine erste Kooperation begann zwischen dem Theater Bielefeld und dem Theater Nordhausen. Heiner Bruns setzte sich tatkräftig für die Förderung und Integration der ostdeutschen Theater ein.
Heiner Bruns wirkte in verschiedenen Funktionen im Deutschen Bühnenverein, als Beisitzer bei den Bühnenschiedsobergerichten und als Vorstandsmitglied in der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft.
Im Oktober 2000 war ihm das Bundesverdienstkreuz durch den Bundespräsidenten Hans-Joachim Rau verliehen worden.
Am 26. Mai 2010 wurde er durch die DTHG mit der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt.
Heiner Bruns war in all den Jahren ein aktiver Streiter und Förderer insbesondere für eine gute Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Bühnenverein und der DTHG. Keine Bühnentechnische Tagung, Showtech oder Stage|Set|Scenery fand ohne seine Teilnahme statt. Auf den Jahreshauptversammlungen waren seine Anträge zur Entlastung des Vorstandes fester Bestandteil des Rituals.
Er wird allen Mitgliedern sehr fehlen.
Aber sein Andenken werden wir stets in Ehren bewahren.
Hubert Eckart