DTHG e.V. Mitgliederversammlung 2021
26. Oktober 2021Aktion 40.000 – Macht alle mit!
27. Oktober 2021Klaus Haarer und Ernst Schießl luden zum ersten Regionaltreffen Süd im Live-Format ein, selbstverständlich im Rahmen der 3G-Regeln. Die Veranstaltung fand im E-Werk Erlangen und im Theater Erlangen statt.
Gut 50 Interessierte schafften es, die Einlasskontrolle von Klaus Haarer und Ernst Schießl zu überwinden. Das E-Werk ist eine multifunktional genutzte Spielstätte, welche Kleinkunst, Theater und viel Musik ein schönes Ambiente bietet. Das Markgrafentheater Erlangen, als ältestes ständig bespieltes Barocktheater in Süd-Deutschland, bedarf wohl kaum einer Erklärung.
Nach einer herzlichen Begrüßung durch unsere beiden Regionalleiter und einer kleinen Programmänderung (der ICE hatte mal wieder massive Verspätung, sodass die Vortragenden der Firma Theapro leider mit zwei Stunden Verspätung eintrafen) begannen Martina Meyer und Martin Högg mit einem Bericht über die aktuellen Projekte der DTHG. Neben den Förderprogrammen NEUSTART KULTUR und LIVE KULTUR sowie dem Lüftungsprojekt wurde auch über die Fortführung der digital.DTHG gesprochen und über den aktuellen Planstand der 61. Bühnentechnischen Tagung, welche zu Ende Juni 2022 in Ulm mit Freude erwartet wird. Martina Meyer erzählte auch von ihrer Arbeit innerhalb des Verbandes zum Thema Barrierefreiheit.
Im ersten Fachvortrag von Thomas Jaggo (Firma „Jaggo Media“) stand das Thema akustische Barrierefreiheit in Theatern an. Es war zu spüren, dass es ihm eine Herzensangelegenheit ist. So wurden Hörgeräte und Höranlagen in einem Vergleich beleuchtet. Interessant fanden wir, dass es noch so viele Menschen gibt, die sich nicht eingestehen, schwerhörig zu sein. Wir sprechen von 20% der Besuchenden und von diesen benötigen 85% eine zusätzliche Höranlage, damit sie angenehm hören können. Hier sind im Zuge von Neubau- oder Renovierungsprojekten die Planenden gefragt, zukunftsorientierte Lösungen schon vorzubereiten, da der technische Aufwand nicht unerheblich ist, wenn zum Beispiel mit Induktion gearbeitet wird.
Danach übernahm die Firma „Lightpower“ mit einem Vortrag über komplexe Lichtsteuerungen am Beispiel Grand MA3. Daniel Kannenberg referierte darüber, dass immer komplexere Scheinwerfer immer mehr DMX-Kanäle benötigen. Die Lösung ist das General Device Type Format (GDTF) als ein plattformunabhängiges Format für die Beschreibung der technischen/optischen Geometrie des Scheinwerfers und sämtlicher Parameter. In Verbindung mit den Konsolen wie auch der Grand MA vereinfacht es sehr den Umgang mit diesen Scheinwerfern. Zum Beispiel berechnet die Konsole mit Hilfe der GDTF-Daten für verschiedene angewählte Lampen eine gewünschte Lichtfarbe und alle Lampen sind absolut identisch. Da GDTF in Visualisierungs- und Lichtplanungssoftware verwendet werden kann, können die GDTF-Fixture-Daten aus der Planung mittels des offenen Datenformats MVR („My Virtual Rig“) direkt ins Pult übernommen werden.
Die Mittagspause wurde vorgezogen, es gab eine kleine Fragerunde durch Klaus Haarer und Martin Högg zum Thema „Einstellung der Stage|Set|Scenery in Berlin“. Dabei waren sich alle Anwesenden einig, dass wir ein Format dieser Art in der Branche nicht verlieren dürfen und somit geht ein Signal an den Verband, hier nach einer Lösung zu suchen, die wieder in Richtung Berlin und ShowTech/Stage|Set|Scenery geht.
Endlich kamen die Personen der Firmen „Theapro“ und „Salzbrenner“ zum Zug (kleiner Wortwitz, sie hingen ja im Zug). Bei ihrem Vortrag ging es um die Zusammenlegung der Infrastrukturen von Beleuchtungs-, Medientechnik- und Maschinendaten in Theatern. Es wurde die Historie betrachtet, also getrennte Strukturen für die Beleuchtungs- und Medientechnik, aber auch Maschinensteuerungstechnik. Die Frage war, wie in der Zukunft mit diesen Netzwerken umgegangen wird. Sollte alles zu einem Netzwerk verschmolzen werden? Personen vom Staatstheater Stuttgart berichteten dazu von ihren Erfahrungen. Hier findet diese Technologie ihren Einsatz und die Verantwortlichen sind davon begeistert, gaben aber zu, dass dieses gemeinsame Netzwerk natürlich Betreuungsaufwand durch IT-Verantwortliche verlangt. So entstand eine sehr lebhafte Diskussion, bei der das Für und Wider betrachtet wurde.
Anschließend ging es vom E-Werk hinüber zum Theater Erlangen, wo wir von Intendantin Katja Ott begrüßt wurden. Der technische Leiter Kristjan Meyer versprach noch, vor seinem Rundgang ein wenig zu dem Haus zu erzählen.
Aber erst einmal begann die Firma „Wilhelm & Willhalm“ zusammen mit den Tontechnikern aus dem Haus mit einer eindrucksvollen Präsentation des Objektbasierten 3D-Audio-Systems. Nach einer kurzen Vorstellung der verwendeten technischen Ausstattung, welche aus Bestandstechnik aber auch neu ausgeschriebenen Systemen besteht, wurde die Anordnung der Boxen im Haus erklärt und anschließend in einer eindrucksvollen Demonstration der Leistungsfähigkeit unterstrichen. Ein wahrer Ohrenschmaus.
Der anschließende kleine Vortrag über das Haus mit einem Rundgang durch dieses rundete den Tag ab, hier ein besonderer Dank an Herrn Meyer. Ein gelungener Tag, den wir mit einem besonderen Dank an die beiden Organisatoren Ernst Schießl und Klaus Haarer in bester Erinnerung behalten werden.
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Beitragstext & Fotos: Martin Högg (Vorstandsmitglied des DTHG e.V.)