Frohe Weihnachten und ein gesundes neues Jahr
24. Dezember 2021DTHG vor 100 Jahren: 1922 (1)
24. Januar 2022Ein Interview von Sanela Kolb (DTHG-Vorstand) mit Tobias Günther, dem Geschäftsführer der Firma tg Contor GmbH.
Sanela Kolb: Herr Günther, ich durfte Sie bei unserem Get-Together vor der Mitgliederversammlung im Oktober in Köln persönlich kennenlernen. Welchen Eindruck hatten Sie von dem Abend?
Tobias Günther: Das war ein wunderbarer Abend in sehr lebendiger und gleichzeitig familiärer Atmosphäre. Ich bin hier vielen interessanten Menschen begegnet, die – genau wie ich – den offenen Austausch schätzen. Insofern habe ich als „Newcomer“ mich herzlich aufgenommen gefühlt und einen entspannten, lockeren Abend verbracht.
Sanela Kolb: Ihr Unternehmen haben Sie 2005 gegründet, ursprünglich handeln Sie mit Büromöbel. Mittlerweile statten Sie auch Veranstaltungszentren und Theatersäle aus. Was hat Sie dazu bewegt, diesen Schritt zu gehen?
Tobias Günther: Mit der Unternehmensgründung haben wir uns zunächst auf den Handel mit Büromöbeln konzentriert – dabei gleichzeitig die Veranstaltungsbranche nie ganz aus den Augen verloren. Schließlich war ich in meinen frühen Berufsjahren als Key-Account-Manager für die Betreuung von Kongress- und Veranstaltungszentren für die Kund:innen der Mauser Office tätig.
Die Neuaufstellung der Mauser-Gruppe war auch der Anlass für die Firmengründung der tg contor GmbH. Die enge Zusammenarbeit mit der damals ebenfalls neu gegründeten Mauser Sitzkultur GmbH & Co. KG wurde über die Jahre stetig fortgesetzt. Zwischenzeitlich bin ich Mitbegründer und Gesellschafter der Mauser Sitzkultur Service GmbH, in der wir unser Dienstleistungsportfolio abbilden.
Insofern besteht zu vielen Kund:innen der Veranstaltungsbranche ein über Jahrzehnte gewachsenes Vertrauensverhältnis. Die intensive Zusammenarbeit spiegelt sich vor allem in Projekten wider, in denen wir gemeinsam mit unseren Kund:innen neue Produkte und Dienstleistungen entwickelt haben.
So wurde zum Beispiel die Objektstuhl-Sanierung „erfunden“, um im Rahmen eines vorhandenen Budgets ein maximales Ergebnis erzielen zu können. Damit können wir für uns eine Vorreiterposition in Sachen Nachhaltigkeit und schonendem Umgang mit Ressourcen in Anspruch nehmen.
Sanela Kolb: Auch Ihr Unternehmen setzt auf Nachhaltigkeit. Sie bieten unter anderem Sanierung des bestehenden Mobiliars. Wie sieht z.B. eine Aufbereitung eines Stuhles im Theatersaal aus?
Tobias Günther: Am Anfang eines jeden Sanierungsprojekts steht die genaue Analyse des vorhandenen Mobiliars und die Überlegung, welche Szenarien für die Realisierung des Kund:innenwunsches denkbar sind. Wir ermitteln den Zustand der vorhandenen Stühle und stellen eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung an. Das heißt, wir bewerten, ob eine Sanierung gegenüber der Neu-Beschaffung vorteilhaft ist oder nicht. Hierfür gibt es ganz klare Kriterien, die wir in unseren Beratungsgesprächen darlegen. Je nach Zustand des Mobiliars sind unterschiedliche Maßnahmen sinnvoll – angefangen vom Austausch der Polster oder einzelner Teile bis hin zum kompletten Neuaufbau des Gestühls mit Pulvern und Beschichten der Gestelle.
Nachdem der gewünschte Sanierungsumfang feststeht, fertigen wir einen Musterstuhl nach Kund:innenwunsch an. Kostenlos und unverbindlich arbeiten wir den Musterstuhl exakt mit den gewünschten Merkmalen auf, so dass das konkrete Ergebnis bereits vor Auftragserteilung sichtbar ist.
Die Vorteile der Aufarbeitung sind sonnenklar: Wir erreichen eine komplett neue Raumwirkung und eine zeitgemäße Optik, die für den Gesamteindruck eines Veranstaltungsortes prägend sind. Zudem können wir auch technische Features – wie zum Beispiel die elektronische Platznummerierung – nachrüsten. Die Erfahrung zeigt, dass wir mit der Aufarbeitung je nach Sanierungsumfang bis zu 50 % der für die Neu-Beschaffung notwendigen Kosten einsparen können.
Sanela Kolb: Sehr Interessant finde ich die Raumdesinfektion und die Bio-Polsterreinigung. Welche Zeitplanung ist von Nöten, um diese Reinigungsmöglichkeit umsetzten zu können?
Tobias Günther: Hier müssen wir zwischen der Raumdesinfektion mit dem Einsatz von Kaltnebel und der Bio-Polsterreinigung stark unterscheiden: Die Raumdesinfektion haben wir in diesem Jahr neu in unser Produktportfolio aufgenommen. Mit diesem Kaltnebel-Verfahren können Räume bis in den letzten Winkel desinfiziert werden. Das Verfahren wurde vom österreichischen Forschungsinstitut geprüft, ist zu annährend 100 % wirksam und ohne negative Auswirkungen auf die Gesundheit. In der Anwendung sind keinerlei Wartezeiten oder Trocknungszeiten zu beachten. Genau genommen kann das Verfahren sogar in Veranstaltungspausen eingesetzt werden und bewirkt durch die Verbreitung feinsten Sprühnebels die Desinfektion aller Oberflächen.
Bei der Bio-Polsterreinigung benötigen wir – je nach Anzahl der zu reinigenden Stühle – einen Planungshorizont, um die Trocknungszeit von ca. 6 Stunden berücksichtigen zu können. Dementsprechend müssen wir so ein Reinigungsprojekt sorgsam vorbereiten und an den laufenden Veranstaltungsbetrieb anpassen. Selbstverständlich richten wir uns hier nach dem Kundenwunsch und reinigen auch an Wochenenden. Ein Reinigungsteam benötigt ca. 5 bis 6 Stunden für die Reinigung von 100 Stühlen. Bedarfsweise werden auch mehrere Teams eingesetzt. So haben wir z.B. für die Messe München 6.000 Stühle innerhalb von 5 Tagen mit unserem Bio-Polsterreinigungsverfahren bearbeitet. Auch hier bieten wir eine kostenlose und unverbindliche Probe-Reinigung an, damit unsere Kunden das Verfahren einmal kennen lernen können.
Sanela Kolb: Sie haben eine große Entwicklung mit tg contor in den letzten Jahren gemacht, welche Hoffnungen haben Sie für die Zukunft?
Tobias Günther: Auf diese Frage gab ein junger Mensch im Fernsehen neulich die Antwort: „Etwas machen, was sich nicht wie Arbeit anfühlt“. Da musste ich lachen, denn genau das ist mir schon ganz gut gelungen. Was gibt es Schöneres, als Menschen zu treffen und gemeinsam nachhaltige und sinnvolle Projekte zu realisieren? Mir ist es wichtig, dass wir weiterhin durch eine exzellente Betreuung, Innovation und Kreativität überzeugen. Dazu werden wir weiterhin der Frage nachspüren: Was brauchen unsere Kunden wirklich? Und so soll jedes Kund:innengespräch zum inspirierenden Miteinander werden. Ich möchte, dass wir am Puls der Zeit bleiben, immer offen sind für Neues und einander zuhören. Dazu wollen wir neue Kooperationen eingehen und voller Begeisterung netzwerken – wie hier bei der DTHG.
Die tg contor GmbH im Web: Webseite
Interview: Sanela Kolb (Vorstand DTHG e.V.)
Foto: Tobias Günther (Geschäftsführer, tg contor GmbH)