DTHG-Treffs: Fokus auf Vernetzung
27. Januar 2022Flackerlicht – Die Kolumne: Der Zauber des Anfangs
31. Januar 2022Eigentlich veröffentlicht die DTHG keine Briefe, die sich mit den Problemen einzelner Theater beschäftigen, aber diesmal müssen wir es machen, schon um zu erläutern, dass Handlungsempfehlungen nur dann einen Sinn haben, wenn sie von den Menschen in den Theatern auch umgesetzt werden können. Das ist auch eigentlich kein Brief, sondern ein Hilferuf eines engagierten Theatermenschen. Sie müssen im Vordergrund stehen, nicht der Haftungsauschluss. Sicherheit muss machbar sein, sonst schafft man sich ab.
Die VBG arbeitete bis dato gerade mit Blick auf die Pandemie konzentriert mit Fachleuten aus den Theatern zusammen, um passgenaue Regelungen zu kreieren. Die waren nicht immer nach den Wünschen der Theater, aber meist richtig und der Situation entsprechend. Die PCR Test Empfehlungen waren schon im Dezember schwer nachvollziehbar, weil sich die Situation schon abzeichnete, dass sie durch die Theater so gar nicht mehr durchführbar wären, weil die Kapazitäten nicht zur Verfügung standen.
Die zentrale Frage muss lauten: Warum passt man dann die Möglichkeiten nicht an die Realitäten an? Das Gegenteil schadet dem Vertrauen und der gedeihlichen Zusammenarbeit. Es konterkariert die partnerschaftliche Orientierung an sicheren Lösungen, die im Zuge sicherer Arbeitsplätze gemeinsam geschaffen werden müssen. Wichtig ist es nicht, falsch abzubiegen, sondern gerade in schwierigen Zeiten konstante Hilfestellung anzubieten.
Wesko Rohde
Sehr geehrte/r (…),
ich hoffe, Sie sind gut und gesund in das neue Jahr gestartet.
Nun ist es ja so, dass das von der VBG vorgeschlagene (und ohnehin so gut wie undurchführbare) PCR-Testmonitoring mit den neuen Beschlüssen der MPK von Montag dieser Woche gar nicht mehr funktionieren KANN! Man stellt sich natürlich nicht erst heute die Frage, in wie weit es schon zum letzten Zeitpunkt (also vor Weihnachten), eigentlich besser gewesen wäre, der einfacheren, operativ problemlos – auch täglich – anwendbaren Antigen-Schnelltestung den Vorzug zu geben, um genau damit einen „Geschwindigkeitsvorsprung“ im Vergleich mit dem „Genauigkeitsvorsprung“ des PCR Testverfahrens zu erreichen. Wissend (Großbritannien, Israel, Dänemark), dass Omikron zwar massiv ansteckender ist, aber deutlich weniger schwere Verläufe evoziert, was sich jetzt ja auch in Deutschland bestätigt… Kurz gesagt: lieber häufiger (täglich / 24 Stunden) als weniger häufig aber genauer (früher). Aber nun hat dies ja der Bundesgesundheitsminister und die Ministerpräsidentenkonferenz geregelt.
Ich bin mir darüber hinaus nicht sicher, ob Ihnen bei der Erarbeitung der aktuell vorliegenden Empfehlung klar gewesen ist, dass ein 48-Stunden PCR-Testmonitoring für die darstellerischen Bereiche inkl. Musikdarbietung für einen Betrieb wie die Theater und Philharmonie Essen GmbH einen Kostenaufwand von wöchentlich mindestens 28.000,- € bedeutet. Und das, obwohl weit über 90 Prozent unserer Künstler*innen geimpft und zum Großteil geboostert sind.
Nicht nur aus diesem Grund möchte ich der VBG deutlich ans Herz legen, die Theaterprofis (..) von der DTHG wieder mit ins Boot zu nehmen und auch deren Expertise zu akzeptieren.
Mit wie immer freundlichem und herzlichem Gruß
Stephan Wasenauer
Prokurist und Leiter Allgemeine Verwaltung
(alle anderen Namen sind der Redaktion bekannt)