Flackerlicht – Die Kolumne: Sozusagen tatsächlich!
16. Mai 2022DTHG-Workshop in Mailand
31. Mai 2022Das NEUSTART KULTUR-Teilprogramm „Erhalt und Stärkung der Infrastruktur für Kultur in Deutschland – Live-Kulturveranstaltungen – Wort, Varieté und Kleinkunst“ (kurz: LIVE KULTUR) der Beauftragten für Kultur und Medien wird neu aufgelegt und geht in die zweite Runde. Vom 17. Mai bis zum 27. Juni 2022 können Veranstalter:innen, die live dargebotene Kulturveranstaltungen in den Bereichen Wort, Varieté und Kleinkunst in Deutschland außerhalb der eigenen Spielstätte umsetzen, bei der DTHG einen Förderantrag stellen.
LIVE KULTUR TEIL 2
In Teil 2 des LIVE KULTUR-Förderprogramms sind wieder Veranstalter:innen antragsberechtigt, die für die Aufführung, Vorführung oder Wiedergabe von Live- Kulturveranstaltungen die inhaltliche, organisatorische und finanzielle Hauptverantwortung tragen. Um Neueinsteiger:innen der Branche den Zugang zur Förderung zu ermöglichen, hat sich die DTHG für eine Vereinfachung der Zugangsvoraussetzungen und die Herabsetzung der mindestens zu beantragenden Förderhöhe stark gemacht. Eine weitere Neuerung der zweiten Antragsrunde besteht darin, dass die Grundfinanzierung des Geschäftsbetriebs mit öffentlichen Mitteln von 40% auf 50% heraufgesetzt wurde und dass auch Festival- veranstalter:innen aus dem Bereich Wort, Varieté und Kleinkunst ihre Antragsberechtigung nun leichter nachweisen können. Beim zweiten Teil des LIVE KULTUR-Programms werden prioritär jene Anträge behandelt, die in der ersten Förderrunde im Antragszeitraum 5. Mai bis 31. Dezember 2021 noch keine Förderung erhalten haben.
DIE WICHTIGSTEN KRITERIEN
- Gefördert werden Live-Kulturveranstaltungen oder Veranstaltungsreihen im Bereich Wort, Varieté und Kleinkunst mit überregionaler Bedeutung, die außerhalb der eigenen Spielstätte stattfinden.
- Die Förderhöhe muss mindestens 5.000 Euro betragen, die Fördersumme beträgt bis zu 80 Prozent der Gesamtausgaben, aber maximal 200.000 Euro.
- Die Förderung erfolgt projektbezogen und im Rahmen einer Festbetragsfinanzierung.
- Projektbezogene Investitionen in technisches Equipment sind förderfähig.
- Die gewünschten Maßnahmen müssen bis zum 27. Juni 2022 beantragt und bis zum 31. Dezember 2022 umgesetzt werden.
- Folgeanträge können gestellt werden, sofern sich die Fördergegenstände nicht überschneiden.
- Komplementärförderungen mit anderen Programmen des Bundes sind möglich.
BERATUNGSTERMINE
Während der Antragsphase bieten wir drei offene FAQ-Termine für alle Interessierten sowie individuelle Einzelberatungen an. Die FAQ-Termine finden statt am 20.05.2022 um 10 Uhr, am 02.06.2022 um 11 Uhr sowie am 20.06.2022 um 14 Uhr. Die Termine für die Einzelberatung sind auf unserer Webseite buchbar.
DAS LIVE KULTUR-PROGRAMM
Das Förderprogramm „Erhalt und Stärkung der Infrastruktur für Kultur in Deutschland – Live-Kulturveranstaltungen – Wort, Varieté und Kleinkunst“ umfasst insgesamt 40 Millionen Euro und leistet einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise in der Kulturlandschaft. Es dient der Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Kulturveranstaltungsbranche in Deutschland und richtet sich an Veranstaltende, da diese in der Regel das inhaltliche, organisatorische und finanzielle Risiko für die Produktion und Durchführung von Veranstaltungen übernehmen und daher als wichtige Präsentationsplattformen für ausübende Künstler:innen fungieren. Sie bilden das wesentliche Fundament für die kulturelle Infrastruktur der Bundesrepublik Deutschland. Das Programm gliedert sich in vier unterschiedliche Kategorien und ermöglicht sowohl kleine Veranstaltungen im ländlichen Raum als auch große Events in Hallen. Neben der Programmplanung zur Wiedergewinnung eines vielfältigen kulturellen Liveangebots stehen auch Formate der Nachwuchsförderung, der Professionalisierung oder der Vernetzung im Fokus. Ebenfalls werden Maßnahmen zur Entwicklung alternativer, „pandemiegerechter“ Kulturerlebnismodelle (z.B. Modifikationen der Veranstaltungsformen, Transformationen in den digitalen Raum) sowie nachhaltige oder barrierefreie Formate gefördert.
AKTUELLER ZWISCHENSTAND LIVE KULTUR TEIL 1
Im ersten Förderzeitraum vom 21. April bis zum 31. Dezember 2021 standen der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft insgesamt 40 Millionen Euro zur Bewilligung von Förderanträgen im genannten Teilprogramm zur Verfügung. Bei der DTHG wurden 354 Anträge gestellt – davon über 50 am letztmöglichen Tag. Bis zum 2. Mai 2022 wurden bereits 256 Anträge bewilligt, 14 sind aktuell noch in Prüfung. Da das beantragte Mittelvolumen nicht überzeichnet ist, können alle positiv geprüften Anträge, die den Fördergrundsätzen entsprechen, mit einer Förderung rechnen. Die in Teil 1 nicht ausgeschöpften Mittel werden nun innerhalb einer neuen Antragsrunde vergeben.
BETREUUNG DES PROGRAMMS
Das Programm „Erhalt und Stärkung der Infrastruktur für Kultur in Deutschland – Live-Kulturveranstaltungen – Wort, Varieté und Kleinkunst“ wird durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert und durch die Deutsche Theatertechnische Gesellschaft (DTHG) betreut und koordiniert. Die Fördergrundsätze, der Kategorierechner, die Formalitäten für die Antragstellung, die Ansprechpartner:innen und alle weiteren Informationen sind unter livekultur.dthg.de zu finden. Das Team der DTHG berät Interessierte im Vorfeld, begleitet Antragstellende im gesamten Prozess bis zur Projektabrechnung und leistet auch darüber hinaus Hilfestellung bei allen aufkommenden Fragen.
ZITATE ZUM LIVE KULTUR-PROGRAMM
Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien a.D.
„Die Veranstaltungs-branche in den Bereichen Wort, Varieté und Kleinkunst bietet Unterhaltung in nahezu unendlicher Vielfalt und liefert vor allem im Kabarett auch wichtige kritische Denkanstöße. Die hauptsächlich privat finanzierte Branche wurde durch die Corona-Krise schwer getroffen. Doch trotz der aktuell so unberechenbaren Lage planen viele Veranstalterinnen und Veranstalter schon jetzt neue Projekte und die Wiederaufnahme ihres Spielbetriebs. Dabei unterstützen wir sie mit unserem Hilfsprogramm. Denn unser Ziel ist es, in allen Bereichen der Veranstaltungs-wirtschaft schnell wieder Arbeits- und Einkommensmöglichkeiten für die Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne und ebenso für die vielen anderen Beschäftigten hinter den Kulissen zu schaffen.“
Wesko Rohde, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Theatertechnischen Gesellschaft:
„Besonders erfreut sind wir über den Umstand, dass die durch unser Hinwirken entstandenen, unterschiedlichen Förderkategorien in ihrer Bandbreite so gut angenommen werden. Durch die niedrigeren Hürden in der untersten Kategorie sind sowohl die umsatzschwächeren kleineren Unternehmen als auch Einzel- unternehmen dazu befähigt, einen Förderantrag zu stellen. Gleichzeitig ermöglicht das System höhere Fördersummen für Großprojekte. So können wir sicherstellen, dass der Neustart der Kultur im Großen wie im Kleinen gelingt und die Menschen der Veranstaltungsbranche und das Publikum wieder Freude und Vertrauen zurückgewinnen.“
DEUTSCHE THEATERTECHNISCHE GESELLSCHAFT
Die Deutsche Theatertechnische Gesellschaft ist ein unabhängiger Berufs- und Fachverband für alle Akteure, die in technischen und künstlerischen Bereichen der Kulturproduktion tätig sind. Seit 1907 ist die DTHG Mittlerin zwischen Kunst und Technik. Die Mitglieder des Verbands sind die Expertinnen und Experten hinter den Kulissen, die im engen Dialog mit Künstlerinnen und Künstlern Bühnenräume gestalten und effektvolle und technisch sichere Lösungen entwickeln. Im Fokus der Arbeit der DTHG steht das Aufbereiten und Verbreiten von branchenspezifischem Fachwissen, Aus- und Weiterbildung sowie der direkte Dialog zwischen den Mitgliedern. Neben dem NEUSTART KULTUR-Teilprogramm „Erhalt und Stärkung der Infrastruktur für Kultur in Deutschland – Live-Kulturveranstaltungen – Wort, Varieté und Kleinkunst“ verantwortet die DTHG ebenfalls das NEUSTART KULTUR- Teilprogramm „Pandemiebedingte Investitionen in Kultureinrichtungen zur Erhaltung und Stärkung der bundesweit bedeutenden Kulturlandschaft“.
LIVE KULTUR WEBSEITE: livekultur.dthg.de
Beitragstext: Elisa Cominato (DTHG, Kommunikation & Öffentlichkeitsarbeit)
Grafik: Jana Marei Matejka (DTHG, Design)